Wer fehlt in der bekannten Erzählung Münchens und warum? Wie lassen sich Lücken im literarischen Gedächtnis der Stadt schließen? Damit beschäftigt sich die Monacensia fünf Jahre lang. Sie hat dafür das kooperative Forschungs- und Vermittlungsprojekts #femaleheritage initiiert. Die inhaltliche Beschäftigung mit einer neuen Erinnerungskultur der Vielen geht einher mit dem Ausprobieren von nachhaltigen, analog und digital gedachten Formen der Kulturvermittlung.
Nach knapp zwei Jahren ziehen wir am Weltfrauentag nun eine erste Bilanz und fassen die wichtigsten Beiträge und Projekte im Folgenden als Ergebnisliste zusammen. Uns beeindrucken die tragfähigen, inspirierenden, konstruktiven und nicht auf finanzielle Mittel ausgerichteten Kooperationen, die auf dem Wege entstanden und weitergepflegt werden.
Herzlichen Dank an alle Partner*innen – so eine inhaltliche und vernetzende Zusammenarbeit haben wir in der Intensität, in der Bandbreite und in der überregionalen Streuung in all unseren Jahren im Kulturbetrieb noch nie erlebt!
Die digitale Reichweite von #femaleheritage beeindruckt uns ebenfalls – vom 15. Oktober 2020 bis heute gab es knapp 8.000 Tweets mit einer möglichen Reichweite von über zehn Millionen Impressions auf Twitter. Was taten und tun wir dafür?
Um zu zeigen, welche Bedeutung die Stadt München diesem Projekt beimisst, habe ich als Bürgermeisterin die Schirmpatenschaft übernommen. Solche Projekte sorgen nicht nur dafür, dass unsere Erinnerungskultur differenzierter und vielfältiger wird. Sie können auch ein neues Zugehörigkeitsgefühl schaffen. Denn niemand sollte unterschätzen, was es bedeutet, wenn ganze Gruppen im kulturellen Gedächtnis einer Gesellschaft kaum auftauchen.
Katrin Habenschaden, Zweite Bürgermeisterin der Landeshauptstadt München
#femaleheritage
ist langfristig gedacht und ein auf fünf Jahre angelegtes Bildungs- und Forschungsprojekt. Wir konzentrieren uns dabei auf die Leerstellen im Literaturarchiv und in der München-Bibliothek:
- Wer fehlt? Wer ist nicht – oder nicht mehr – im kollektiven Gedächtnis verankert?
- Wie wird und wurde Vergessen reproduziert und gerechtfertigt?
- Wie lassen sich vergessene Erinnerungen wiederfinden und Versäumnisse vermeiden?
Kollektives Erinnern
beruht auf Ritualen und gemeinsam gepflegten Geschichten. Mit der Blogparade „Frauen und Erinnerungskultur #femaleheritage“ haben wir dazu aufgerufen, vergessene Frauen, ihre Lebensentwürfe und ihr Schaffen sichtbar zu machen:
- Wer konnte mitmachen? Alle!
- Wer hat mitgemacht? Überwältigend viele, darunter 73 Museen und Archive!
- Das Ergebnis: rund 200 Blogtexte, 20.000 Lesende, knapp 8.000 Tweets
Ursprünglich planten wir mit einer Laufzeit der Blogparade vom 11. November bis zum 09. Dezember 2020. Das Thema traf offensichtlich einen Nerv, sodass wir die Aktion bis in den Februar 2021 hinein verlängerten. Wir veröffentlichten allein 40 Gastbeiträge im Blog der Münchner Stadtbibliothek.
Bis heute erhalten wir Zuschriften und Angebote für Gastbeiträge zu #femaleheritage aufgrund von Google-Suchanfragen nach Schriftstellerinnen. Abgeschlossen – und doch nicht. Gerade darin sehen wir eine der großen Stärken des Internets und der digitalen Kulturvermittlung: Aktionen wirken deutlich nach, befördern eine nachhaltige Sichtbarkeit einzelner Bestände, einzelner Persönlichkeiten und besonderer Ereignisse. Sie befördern damit auch nachhaltige Debatten und eine gemeinsame Beschäftigung mit den unbekannten Perspektiven auf die Geschichte Münchens. Zugleich wirft das für uns die Frage auf, wie sich unsere Arbeit und das Selbstverständnis des Kuratierens damit verändern. Darüber denken wir in nächster Zeit intensiv nach, bald mehr dazu.
Mit dem nachhaltig angelegten Projekt #femaleheritage stellt sich die Monacensia zwei großen Herausforderungen: Erstens blicken wir kritisch auf die Leerstellen im Archiv und fragen: Wer fehlt? Wer ist nicht – oder nicht mehr – im kollektiven Gedächtnis verankert? Wie wurde und wird Vergessen (re-)produziert? Zweitens: Wie lassen sich vergessene Erinnerungen wiederfinden und künftig Versäumnisse vermeiden?
Anke Buettner, Leiterin der Monacensia
#femaleheritage – Initiativen, Kooperationen, Ausstellungen und Kulturvermittlung
Alles, was zu #femaleheritage geschah und geschieht, halten wir auf der Microsite zum Kulturerbeprojekt fest. Lest immer wieder rein, teilt eure Erkenntnisse, kommentiert und bleibt mit uns auf dem Laufenden. Folgende Themen und Projekte setzten wir bislang um oder gaben Impulse mit Blick auf unsere weiteren Vorhaben:
- FEMale*Society – Netzwerk
- Erinnerungskultur der Vielen
- Wikipedia
- Auf- und Ausbau der Community
- Lebendiges Literaturarchiv – Filmporträts von Münchner Autorinnen
- Ausstellungen
- Frei leben! Die Frauen der Boheme 1890–1920
- Erika Mann. Kriegsreporterin – Kabarettistin – Politische Rednerin
- Pop Punk Politik – Die 1980er Jahre in München
- Rabe Perplexum: kontrovers – vergessen – wiederentdeckt
- Monacensia-Dossier: Jüdische Schriftstellerinnen in München. Essays zu #2021JLID
- Texte, Artikel & Videos
- #femaleheritage – Essays und literarische Beiträge
- #femaleheritage – Videos (Auswahl)
- #femaleheritage und digitale Kulturvermittlung #digkv – Überblicksartikel (online)
- Künstler*innenvilla
- Atelier Monaco Festival 2021
- Schreib-Resi 2022
- #femaleheritage – Open call
1. FEMale*Society – Netzwerk
FEMale*Society – Doing Memory – Performing History – Writing Reality – Living Utopia
Ein Netzwerk initiiert von Monacensia im Hildebrandhaus und Münchner Kammerspiele 2021
Im gemeinsamen Prozess begeben wir uns in eine intensive Auseinandersetzung mit #femaleheritage und der Stadt(gesellschaft) im Hier und Jetzt. Beteiligt sind Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen. Wirreflektieren dabei unsere eigenen Funktionen als Stadtgedächtnis und Stadttheater. Wir fragen:
- Wo zementieren wir gesellschaftliche Ungleichheiten?
- Welchen Beitrag leisten wir zum kollektiven Vergessen und zur kollektiven Erinnerung?
- Wie können wir uns mit unserem (Nicht-)Publikum auf Augenhöhe austauschen?
Im Artistic & Academic Board diskutieren wir mit:
- Prof. Dr. Burcu Dogramaci, Kunsthistorikerin, Ludwig-Maximilians-Universität, München
- Heike Gleibs, Wikimedia Deutschland
- Florian Kreier, Künstler und Politikwissenschaftler
- Anta Helena Recke, Regisseurin
- Prof. Dr. Hedwig Richter – Historikerin, Universität der Bundeswehr, München
Projekte & Kooperationen
- Bayerische Suffragetten
- Der Sprung vom Elfenbeinturm
- Ich will ja nicht schön sein, ich will zum Theater. Ein Vormittag für Therese Giehse
2. Erinnerungskultur der Vielen
Wir suchen aktiv
- nach Netzwerken und Quellen, die den Blick auf unsere Stadt und Stadtgesellschaft weiten und bisher Unsichtbares sichtbar machen.
- Kontakt zu Münchner Autor*innen, deren Schreibsprache nicht Deutsch ist und deren Bücher im Original bei internationalen Verlagen publiziert werden.
Gemeinsam zum Beispiel mit Wikimedia Deutschland, WikiMuc, dem Forum Queeres Archiv und der Frauenbeauftragten der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie der Münchner Stadtbibliothek setzen wir uns für mehr Diversität ein. Unsere Zusammenarbeit ist gleichermaßen auf Spontanität und Nachhaltigkeit ausgelegt und umfasst Workshops, Führungen und Seminare.
Wikipedia: Workshops/Vorträge/Editathon
- Wikipedia:WikiMUC/2022-07-16 Editathon zu Münchner Schriftstellerinnen
- Katrin Herwig: Wie schreibt frau Artikel für Wikipedia? „Wiki und die starken Frauen“ – Workshop 1 Blogartikel über Auftakt zu LMU-PLUS Seminaren für Studentinnen der Frauenbeauftragten der LMU
- FemNetz Tagung 2022 Vortrag Anke Buettner, Thomas Schütte „Online-Ressourcen und Archivarbeit in der Monacensia zu #femaleheritage“
- Wikipedia:Wikipedianische KulTour/Monacensia 2021: Wiki Loves Literatur and Female Heritage — ein Besuch in der Monacensia im Hildebrandhaus (inkl. Linksammlung)
Wiki-Artikel s. Blogparade
Auf- und Ausbau der Community
- Blogparade Frauen und Erinnerungskultur
- Vernetzungaktion #ErikaMann (siehe unter Ausstellungen)
- Bloggerwalk Erika Mann
- Erika Mann-Comicdokumentation. Ein grafischer Rundgang durch die Ausstellung in der Monacensia
- Twitter #femaleheritage #erikamann
- Instagram #femaleheritage #erikamann
- Facebook #femaleheritage #erikamann
3. Lebendiges Literaturarchiv – Filmporträts von Münchner Autorinnen
Wir haben 2021 die Münchner Regisseurin Christiane Huber und den Dokumentarfilmer Sven Zellner beauftragt, Schriftstellerinnen und Künstler*innen aus unterschiedlichen Generationen filmisch zu porträtieren. Die Porträts sind auf YouTube veröffentlicht. Sie dokumentieren die Perspektiven der Protagonist*innen auf ihr eigenes Werk für das literarische Gedächtnis der Stadt.
- Amelie Fried: Ich bin ein sehr politischer Mensch, 30 Min.
- Cora Frost: Eigene Sachen machen, dafür ist man auf der Welt, 33 Min.
- Cora Frost: Fucking Paradise Now, Performance, 4 Min.
- Dagmar Nick: Gedichte kommen oder kommen nicht, 40 Min.
- Asta Scheib: Vielleicht ist es so, dass ich nur Romane sehe, 28 Min.
- Dana von Suffrin: Otto ist ein Buch über Väter, 29 Min.
- Yirgalem Fisseha Mebrahtu: Alekhu – I’m still alive, 44 Min.
- Mira Mann (voraussichtlich April 2022)
Alle Porträts auf YouTube. Frei und kostenlos verfügbar auch für die Nutzung von Screenings jenseits der Monacensia.
4. Ausstellungen
Frei leben! Die Frauen der Boheme 1890–1920
Ab Sommer 2022 richten wir mit unserem neuen, von der Literaturwissenschaftlerin Laura Mokrohs kuratierten Ausstellungsprojekt den Blick auf die Frauen der Münchner Boheme in den Jahren von 1890 bis 1920. Wir fragen nach deren Bedeutung im Kontext von Literatur, Kultur, Politik und Gesellschaft.
Ausgehend von der Rechtslage zwischen 1890 und 1920 untersuchen wir, wie die Frauen der Boheme Themen wie Abtreibung, Ehe, ledige Mutterschaft oder Prostitution literarisch reflektieren. Leben und Schreiben von Franziska zu Reventlow, Margarete Beutler, Frida Strindberg-Uhl, Emmy Hennings und Lotte Pritzel dokumentieren bis heute aktuelle Forderungen nach weiblicher Autonomie und Selbstbestimmung.
Die Ausstellung bildet den ersten Aufschlag und eine Einladung zur Beschäftigung mit der Bedeutung der Frauen der Boheme für die Subkultur um 1900. Wir kooperieren u. a. mit:
- Archiv der deutschen Frauenbewegung, Kassel
- Literaturhaus Berlin
- Ludwig-Maximilians-Universität München
- Münchner Kammerspiele
- Münchner Volkshochschule
- Museumspädagogisches Zentrum München
- WikiMuc
Erika Mann. Kriegsreporterin –Kabarettistin – Politische Rednerin
Beteiligt Euch, – es geht um Eure Erde!
Erika Mann
Die erstmalige Einzelausstellung widmet sich dem Leben und Werk von Erika Mann (1905–1969), der ältesten Tochter von Katia und Thomas Mann. Im Mittelpunkt der von der Literaturwissenschaftlerin Irmela von der Lühe kuratierten Schau steht Erika Manns konsequentes Eintreten für Freiheit und Demokratie. Stationen bislang:
- Monacensia im Hildebrandhaus, München 2019–2020
- Deutsche Nationalbibliothek, Deutsches Exilarchiv 1933–1945, Frankfurt 2020–2021
- Goethe-Institut Tschechien: Prag, Liberec, Olomouc, Bratislava 2021–2022
- Virtuell: Kuenste-im-Exil.de
- Social Web: #ErikaMann
Stationen:
- Deutsche Nationalbibliothek, Exilarchiv, Frankfurt a. M.
- In tschechischer Sprache: Goethe-Institut Prag, Bibliothek der Palacký-Universität Olomouc Themenraum Erika Mann – Goethe Institut
- Virtuelle Ausstellung: Künste im Exil (deutsch/englisch)
- Museumspädagogisches Vermittlungsprogramm (MPZ): Erika Mann
#ErikaMann – Ausstellungsvideos
- Erika Mann. Kriegsreporterin – Kabarettistin – Politische Rednerin, Einführung Prof Dr. Irmela von der Lühe und Sylvia Schütz – Die virtuelle Einführung (deutsch/tschechisch) hat mit über 6.400 Klicks (Stand: 1.3.22) die mit Abstand am meisten „zählbare“ Resonanz.
- Therese Giehse als „Die Dummheit“ aus: „Die Pfeffermühle“ Erika Manns – Virtuelle Führung (>2.100 Aufrufe)
- Frido Mann – 5-teilige Interview-Serie in der Ausstellung (deutsch/tschechisch)
Meine Tante Erika (>2.500 Aufrufe)
Beteiligt Euch, – es geht um Eure Erde (>1.400 Aufrufe)
Frido & Erika Mann in Amerika Lecturer für Demokratie (>700 Aufrufe)
Erika Mann als Kriegsreporterin (>1.000 Aufrufe)
Erika Mann in der Nachkriegszeit (>4.200 Aufrufe)
Pop Punk Politik. Die 1980er Jahre in München
Die Ausstellung, kuratiert von dem Künstler und Autor Ralf Homann, erzählt von einer in den 1980er Jahren jungen, vielfältigen Textproduktion in München. Pop Punk Politik wurde von uns als ein sich über mehrere Monate entwickelndes Projekt konzipiert. Wir verstehen es als ersten Impuls und Einladung zur Beschäftigung mit Ästhetik und Verfahrensweisen der Textproduktion der Subkultur der 1980er Jahre, insbesondere für eine heutige Debatte über Emanzipation und die Verwegenheit der Revolte. Wir laden weiter dazu ein, Lücken in der Sammlung zu schließen. Die Geschichte wird weitererzählt – digital und analog: #poppunkpolitik.
Artikel zur Ausstellung mit #femaleheritage-Bezug:
- Betty Bienenstich: Ich bin mein eigener Psychoterror #poppunkpolitik
- Julia Mayer und Johanna Reinhold: Slutwalk München in #PopPunkPolitik: Gegenwart trifft Vergangenheit und dichtet #poppunkpolitik
- Kerstin Wolf: Kann ein Archiv ein autonomer Ort sein? – Das Archiv der deutschen Frauenbewegung antwortet #poppunkpolitik
- Fabienne Imlinger: Ein (Ausstellungs) Besuch in den 1980ern
Rabe Perplexum: kontrovers – vergessen – wiederentdeckt
Queer war der Rabe, weil sein/ihr Habitus und die künstlerische Arbeit nicht normativ und eben quer zu gesellschaftlichen Erwartungen und Kategorien standen. Die künstlerische Praxis nahm zudem voraus, was in der Gegenwart eine Renaissance erlebt.
Burcu Dogramaci, Professorin für Kunstgeschichte an der LMU München
Für die Ausstellung „Pop Punk Politik. Die 1980er Jahre in München“ haben wir den Rabe-Perplexum-Nachlass gesichtet und Exponate daraus erstmals in Vitrinen gehoben. Die Maler*in, Performer*in und Medienkünstler*in war wild, provokant und lange vergessen. Jetzt wird sie – auch als Textproduzentin – wiederentdeckt. Die Kunsthistorikerin Burcu Dogramaci und der Künstler Philipp Gufler präsentieren den Raben 2022 in der Ausstellung „Exzentrische 80er“ in der Lothringer Halle. In der Monacensia wird Lilian Robl ihre künstlerische Auseinandersetzung mit Rabe Perplexum vorstellen.
- Burcu Dogramaci: Exzentrische 80er: Zur Multimediakünstler*in Rabe Perplexum #poppunkpolitik
- Tina Rausch: Philipp Gufler – Ein Künstlergespräch über die 1980er und Rabe Perplexum#poppunkpolitik
- Wikipedia-Eintrag: Rabe Perplexum
5. Monacensia-Dossier: Jüdische Schriftstellerinnen in München. Essays zu #2021jlid
Das Festjahr #2021JLID war ein willkommener Anlass, uns zusammen mit Autorinnen und Literaturexpertinnen für ein digitales Dossier auf die Spuren jüdischer Schriftstellerinnen in München zu begeben. Erste Beiträge:
- Rachel Salamander: Gerty Spies in Theresienstadt – Schreiben als Überleben
- Helena Janeczek: Essay zum Neuen Israelitischen Friedhof in München
- Katrin Diehl: Emma Bonn – Schriftstellerin und Dichterin: Aufbereitung einer Familiengeschichte
- Lilly Maier: Elisabeth Braun und andere verschwundene Frauen – Suchstrategien in der Frauenforschung
- Lena Gorelik: „Schreib doch mal, Lena“ – ein Essay über jüdisches Leben in München“
- Lisa Jeschke: Regina Ullmann – Dichterin und Erzählerin: „Die Welt in dir / zerbricht nicht mehr“
- Ingvild Richardsen: Die Schriftstellerin Carry Brachvogel (1864–1942) und die moderne Frau in der Literatur
- Dana von Suffrin: Jüdische Kinder hatten wir noch nie. Über eine Familie in München
- Irmela von der Lühe: Erzählen gegen das Vergessen: Grete Weil (1906–1999)
6. Texte, Artikel & Videos
#femaleheritage – Essays und literarische Beiträge
- Nicole Seifert: Christa Reinig – Wer hat Angst vor der Autorin und Feministin?
- Christine Künzel: Gisela Elsners Kampf gegen den Mainstream-Feminismus: „Wirklich emanzipierte Frauen würden in Deutschland gelyncht“
- Christine Künzel: Gisela Elsner (1937–1992) – Radikalsatirikerin, Radikalfeministin, Radikalkommunistin
- Albert M. Debrunner: Hermann Kesten – «Aber nein, ich habe die Frauen immer geliebt!»
- Katja Jakob: Pamela Wedekind – zum 35. Todestag: „[I]ch habe so viel zu spielen“
- Katja Jakob: „Recht frohe Ostern! Barbara!“
Nachlass Waldemar Bonsels
- Christina Lemmen: Wer war Erna Goldstein? – ein Briefwechsel im Nachlass von Waldemar Bonsels
- Christina Lemmen: Die Tänzerin Edith von Schrenck – biographische Spurensuche im Nachlass Waldemar Bonsels
- Christina Lemmen: „Alles Schönste von mir, möchte ich Ihnen geben“ Rosemarie Bachofen und Waldemar Bonsels
- Christina Lemmen: „Du bist zu reich, um eine nur zu lieben.“ Die Lyrikerin und Künstlerin Paula Rösler (1875–1941)
#femaleheritage – Videos (Auswahl)
- Bruchlinien. Drei Episoden zum NSU, Comic Bar mit Nino Paula Bulling, Anne König und Barbara Yelin, 28 Min.
- ATELIER MONACO mit Sibylla Hirschhäuser und Barbra Breeze Anderson, Lesung und Diskussion, 70 Min.
- Helena Janeczek – Das Mädchen mit der Leica, Lesung und Diskussion 30 Min.
- DANCE History Tour – der moderne Tanz in München: Archivrecherchen in der Monacensia, Einführung, 28 Min.
7. #femaleheritage und digitale Kulturvermittlung #digkv – Überblicksartikel (online)
- Anke Buettner: Phantom „Breites Publikum“: Archive und Kulturvermittlung gerechter und gemeinsam denkenI #deutungskämpfe
- Anke Buettner: Erinnerungskultur der Vielen und kuratorische Feldforschung. Ein Monacensia-Manifest zum Kuratieren in der Zeit
- Anke Buettner: Kulturerbe-Projekt #femaleheritage: Vom Spuren legen und Fährten lesen – Ausblick & Nachlese der Blogparade
- Anke Buettner: Gedächtnis mit Schlagseite – die Monacensia und #femaleheritage
- Tanja Praske: Frauen und Erinnerungskultur – Blogparade #femaleheritage derzeit ca. 200 (sic!) Beiträge
- Tanja Praske: Digitale Kulturvermittlung: Vernetzungsaktion #ErikaMann – was ist passiert?
- Tanja Praske: Vernetzungsaktion Erika Mann: Anstand, Freiheit, Toleranz | #ErikaMann
- Tanja Praske: Erinnerungskultur literarisch und digital – neu für die Monacensia: Instagram- und Twitter-Account
- Anke Buettner: Wie demokratisch ist Kulturvermittlung? #erikamann
- Tanja Praske: #ErikaMann – BloggerWalk in der Monacensia: Demokratie und Freiheit – eine Haltung
- Tanja Praske: „Beteiligt Euch, es geht um Eure Erde!“ Die Erika-Mann-Ausstellung in der Monacensia
8. Künstler*innenvilla
Wir öffnen Haus und Garten allen, die das literarische München entdecken, erforschen und erleben wollen. Die Künstler*innenvilla ist Treffpunkt, Produktionsort, Inspirationsquelle und Bühne. Gemeinsam mit Autor*innen sowie aktuellen Stimmen des Kulturlebens gestalten wir einen Resonanzraum, der die Wirkung von Literatur über München hinaus stärkt. Dafür stehen zum Beispiel die Veranstaltungsreihen #MYNCHEN und #ateliermonaco, die ab Herbst 2022 weiterentwickelt werden.
Atelier Monaco Festival 2021
Münchens literarische Szenen sind so vielfältig und vielstimmig wie lange nicht: Prosa! Lyrik! Spoken Word! Theatertexte! Songtexte! Graphic Novel und Comic! Hörspiel! Textbasierte bildende Kunst! In vielen Formen entsteht tolle neue Literatur – selten kommen sie gemeinsam auf die Bühne. Kuratiert von der Monacensia und denKünstler*innen Katharina Adler, Jan Geiger, Tristan Marquardt und Lilian Robl als „bestmögliches Literatur-Festival in/trotz Corona-Zeiten“ fand das Festival im regnerischen Juli unter freiem Himmel im Garten des Hildebrandhauses statt:
- drei Tage, zwei Freiluftbühnen, 40 Autor*innen, Künstler*innen, Musiker* innen
- Atelier Monaco – Der Film
Für mich ist die Monacensia der Ort, an dem das alte München, die Kunst, die Literatur, das Bürgertum, auf das 21. Jahrhundert, auf Fritz-Kola und Liegestühle trifft – ich hätte gerne mehr solcher Orte!
Dana von Suffrin
Schreib-Resi 2022
Mit der Schriftstellerin Dana von Suffrin starten wir 2022 in einen experimentellen Sommer. Von Mai bis September ist die Monacensia für sie Schreibort und sozialer Raum. Sie kommuniziert über die Social-Media-Kanäle der Monacensia und hält regelmäßig Sprechstunde in der Künstler*innenvilla. Die Fragestunde verlegt sie auch in den Garten und holt sich dazu kollegiale Verstärkung. Was sich daraus ergibt, bleibt dem Zufall, der Autorin, ihren Gästen und dem Wetter überlassen.
Ihr möchtet zu einer neuen Erinnerungskultur der Vielen beitragen? Bei #femaleheritage mitdenken, habt Feedback, konkrete Ideen oder Stücke für unsere Sammlung? Sprecht mit uns!
Auf dem Laufenden haltet Ihr euch mit unserem Newsletter und über unsere Social-Web-Kanäle
Unsere erste Zwischenbilanz nach knapp zwei Jahren #femaleheritage zeigt euch, was geschah, aktuell läuft oder geplant wird. Bis 2025 arbeiten wir weiter kuratorisch und lassen uns überraschen von den wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Wendungen unserer Arbeit „im Feld“ und in immer neuen Kooperationen.
Wir sind gespannt!
Anke Buettner, Sylvia Schütz, Tina Rausch & Tanja Praske
Monacensia im Hildebrandhaus