Warum ist Elisabeth Castonier weitgehend vergessen? Liegt es daran, dass sie im Nationalsozialismus eine verbotene Autorin war? Oder weil sie einen zu weiblichen Blick besaß? Zu nazi-kritisch war und Nachkriegsdeutschland kritisierte? Worüber schrieb sie überhaupt? Diesen Fragen geht Doris Nithammer in ihrem zweiten Teil zur Schriftstellerin nach.
Bei ihrer Recherche zur Autorin stieß Doris Nithammer auf die Blogparade Frauen und Erinnerungskultur #FemaleHeritage der Monacensia vom Winter 2020. Sie schrieb uns an, ob wir einen Artikel zu Elisabeth Castonier annähmen. Daraus entstand die Idee dieser zweiteiligen Mini-Serie, die wir mit unserer ersten Sommer-Leseaktion zu #FemaleHeritage begleiten – spannende Lektüre für den Sommer und darüber hinaus. Wir danken Doris Nithammer herzlich für ihre Initiative!
Elisabeth Castonier – Journalistin und Schriftstellerin
Was hat die Journalistin und Schriftstellerin Elisabeth Castonier eigentlich geschrieben? Und warum ist sie heute fast vergessen? Ich wollte es wissen und habe alles von ihr gelesen, was mir zugänglich war. Das sind ihre Buchveröffentlichungen zwischen 1957 und 1975 sowie ihre Briefe an Mary Tucholsky 1950–1975. Zusammenfassungen dieser Bücher lest ihr in „Die Bücher von Elisabeth Castonier“.
Meistens wird Elisabeth Castonier mit ihren Memoiren „Stürmisch bis heiter“ zitiert. Was in ihren anderen Büchern steht, darauf möchte ich neugierig machen. Die Autorin schreibt über
- das Landleben in England auf der Mill Farm zusammen mit ihrer Freundin Jane,
- eine Bombennacht in London,
- ungeplante Schwangerschaften und eine Abtreibung,
- die Exilerfahrung und viele andere Themen.
Ihre Protagonist*innen sind überraschend divers.
Viele von Castoniers Werken sind leider nicht zugänglich. Ihre Essays, Reportagen, Satiren, Romane, Erzählungen und Theaterstücke aus der Zeit bis 1933 sind teils in verschiedenen Zeitungen und Büchern verstreut. Sie warten noch darauf, dass jemand sie zusammenträgt. Teils sind sie verschollen. Dasselbe gilt für die Zeit zwischen 1933 und 1945. Das Buch Eternal Front (1942) über den katholischen Widerstand gegen die Nazis hat sie im Exil in England auf Englisch verfasst. Es ist bis heute nicht übersetzt. Zudem schrieb sie zahlreiche Radiobeiträge, Zeitungsessays und Leserinnenbriefe in der Nachkriegszeit in Deutschland und England.
Elisabeth Castonier – die verbrannten Werke, die verbotene Autorin
Elisabeth Castonier schrieb in der Weimarer Zeit für Helmut von Gerlachs Welt am Montag und Schwarzschilds Tagebuch.[1]
Das ‚Tagebuch´ wurde nun für mich zur Plattform, von der ich über Probleme und Geschehnisse schrieb, die andere Zeitschriften nicht zu bringen wagten. Es wurde eine gute, harmonische Zusammenarbeit, ich lernte von Schwarzschild, in konzentriertester Form zu sagen, was ich sagen wollte.
Castonier hatte auch gelegentlich Aufträge für Tageszeitungen. Für die Vossische Zeitung verfasste sie „Außenreportagen“ und für das Berliner Tageblatt Kurzgeschichten. Sie „sprach über ausgefallene Themen im Rundfunk, (…) machte Außenreportagen, Buchbesprechungen“. Der Roman Frau, Knecht, Magd wird vom Berliner Tageblatt und die Erzählung „Herr Untergrundbahn“ von der Berliner Illustrierten angenommen.
„Eine kleine satirische Wochenschrift ‚Die Ente´ griff die Nazi-Doktrin in Wort und Karikatur an“. Für diese Zeitung schrieb sie regelmäßig Satiren über „Die fromme Helene aus Hitlershofen“.
Die ‚Ente´ wurde von den Nazi-Blättern erbost angegriffen, die fromme Helene als ‚offensichtlich bolschewistisch-jüdisches Machwerk´ bezeichnet (…) Rückblickend erscheint die Gestalt dieser Helene gespenstisch. Vieles von dem, was ich zusammenfantasiert hatte, wurde Wirklichkeit.
Für ihre Erzählung „Angèle Dufour“ erhält Elisabeth Castonier einen Literaturpreis, aber sie findet keinen Verlag dafür. Sie macht ein Theaterstück daraus, das im Januar 1933 an der Berliner Volksbühne (Hilpert) als „Sardinenfischer“ uraufgeführt und im Februar 1933 – nach Hitlers Machtergreifung am 30. Januar 1933 – wieder abgesetzt wird. „Die ‚Sardinenfischer´ wurden ein Publikumserfolg. Die Kritiker waren geteilter Meinung. (…) Es war ein schwaches Stück“.
Im Spätherbst 1932 wird ihr neues Theaterstück „Katharina“ im Berliner Schauspielhaus (Jessner) für die folgende Spielzeit angenommen. In Stürmisch bis heiter und nochmals in „Seltsames Muster“ im Kapitel „Ines“ schildert Elisabeth Castonier, wie sie sich am Abend des 10. Mai 1933 die Bücherverbrennung auf dem Berliner Opernplatz ansieht. Am übernächsten Morgen geht sie zum Schauspielhaus und fordert ihr Theaterstück zurück, weil es nun ohnehin nicht mehr aufgeführt werde. Sie erfährt, dass „Katharina“ mit auf dem Bücher-Scheiterhaufen gelandet war. Elisabeth Castonier schreibt an Mary Tucholsky, dass auch „Angèle Dufour“ bzw. das Theaterstück „Sardinenfischer“ verbrannt worden sei (u. a. Brief 565, 20.09.1974). Sie veröffentlicht die Geschichten über Angèle und Katharina nach dem Krieg nochmals, und zwar in Form von Erzählungen, z. B. im Sammelband „Dreimal Liebe“.
Die UFA-Verfilmung ihres Romans „Die drei Leben des Kai Petersen“ kam 1933 nicht mehr zustande. Dass sie zur verbotenen Autorin geworden war, erfährt sie zufällig, als ein neuer Roman vom Ullstein-Verlag abgelehnt wird. Vom „Schutzverband Deutscher Schriftsteller“ hatte sie eine Mitgliedsnummer erhalten. Diese begann mit 45, die Chiffre für politisch unerwünschte Autor*innen und solche mit fehlendem „Ariernachweis“. Elisabeth Castonier erfüllte wohl beide Kriterien, denn sie hatte dort ein jüdisches Großelternteil angegeben.[2]
Vietor-Engländer (s. u.) weist darauf hin, dass manche der Angaben von Elisabeth Castonier nicht ganz zuverlässig seien. Hier ist also viel Raum für Forschung.
Laut Wikipedia gehörte die Schriftstellerin zu den „verbotenen Autoren“.
Warum ist Elisabeth Castonier fast vergessen?
Die Bücher von Elisabeth Castonier aus der Nachkriegszeit habe ich gelesen, die anderen Werke sind nicht zugänglich. Sehr gerne würde ich ihre Artikel aus der Weimarer Zeit lesen, z. B. die Satiren über die „fromme Helene aus Hitlershofen“.
Elisabeth Castonier war bereits in der Weimarer Zeit eine anerkannte Journalistin, Feuilletonistin und Schriftstellerin. Ihre Bücher erreichten in der Nachkriegszeit teils hohe Auflagen. Es scheint nicht nur schlechte, sondern auch gute Buchkritiken gegeben zu haben. Ich finde viele ihrer Bücher auch heute noch spannend. Sie schreibt in der klaren Sprache, die sie in den Feuilletons der 1920er Jahre geschult hat. Sie thematisiert überwiegend Menschen im Zeitgeschehen. Darüber hinaus gibt es einige wiederkehrende Motive:
- Leben außerhalb des Mainstreams
- Verhältnis Mensch-Tier
- Schwangerschaften wider Willen
Am besten gefallen mir „Stürmisch bis heiter“ und diejenigen Geschichten und Essays, die auch auf Erinnerungen an Menschen und Erlebnisse beruhen, z. B. „Mill Farm“ und „Seltsames Muster“. Ihre Erzählhaltung zu Erinnerungen an das Zeitgeschehen sieht sie so:
In Geschichtsbüchern steht oft nichts von der Kehrseite historischer Vorgänge. Deshalb ist es gut, Augenzeuge gewesen zu sein, sagen zu können: So war es, denn ich habe es selbst gesehn.
Unwahrscheinliche Wahrheiten, das Einleitungskapitel „Erklärung“
Über ihre Erinnerungen an eigene Erlebnisse sagt sie:
Man soll die bunten Laterna-Magica-Platten der Erinnerung nicht mit der Wirklichkeit vergleichen, denn dies raubt jene verklärende, leuchtende Buntheit, die dunkle Schatten verscheuchen.
Unwahrscheinliche Wahrheiten, Kap. „Schlüssel zur Vergangenheit“ – ihr Schlusssatz
Bei den Erzählungen fällt mir die einfache Form auf. Es wird oft linear hintereinanderweg erzählt, ohne den typischen Spannungsbogen einer Erzählung, eher wie ein Bericht. Ist dies ein Mangel an Kunst? Oder ist die sachliche Erzählweise im Gegenteil ein kunstvolles Stilmittel?[3] Drückt sie damit das Vergehen der Zeit in einer Nacht (Bombennacht) oder in einem Leben (taube Tanten) aus? Ich weiß es nicht. Die erfundenen Figuren, z. B. Noella, weisen für meinen Geschmack zum Teil weniger Tiefe auf als die vielen Figuren, die sich aus Erinnerungen speisen. Die Themen und Motive finde ich dagegen spannend.
In all diesen Büchern wird angedeutet, welche Geschichten auf Erlebtem beruhen und welche nicht. Umgekehrt kann man vielleicht aus dem Erzählten interpretieren, welche Erlebnisse es noch gab.
Der weibliche Blick, nazi-kritisch und Exil
Der Blick auf das Zeitgeschehen aus der Perspektive des Lebens einzelner Menschen scheint mir ein eher weiblicher Blick zu sein. Wurde und wird dieser Blick weniger wertgeschätzt? Es geht auch öfters um Frauen und frauenspezifische Themen. Heute liest sich das fast feministisch. Aber Elisabeth Castonier schreibt nicht kämpferisch und nicht theoriegeleitet. Sie schildert einfach die Lebenswirklichkeit der einzelnen Person. Für sie persönlich schien Feminismus kein Thema gewesen zu sein.
Möglicherweise ist Elisabeth Castonier bei der professionellen Buchkritik teilweise durchgefallen, weil ihre Stärke in den Themen, Inhalten, Motiven liegt und weniger in der erzählerischen Form. Andererseits scheint es auch sehr gute Kritiken gegeben zu haben. Wenn ich (als Nicht-Germanistin) es richtig verstanden habe, gibt es in der Germanistik heute eine Debatte um das Verhältnis Form und Inhalt. Diese hat eine klare Gender-Komponente, siehe z. B. Auch ein Land der Dichterinnen und Denkerinnen auf Kulturgeschwätz.
Ist Elisabeth Castonier seinerzeit unterbewertet worden, weil das Verhältnis zwischen Inhalt und Form damals anders gewichtet wurde? Weil spannende Inhalte über das Leben von Menschen als weniger künstlerisch galten als die kunstvolle Form?
Über ihre Schwierigkeiten mit den Verlagen berichtet sie in Briefen an Mary Tucholsky. Hatten alle Autor*innen solche Probleme, oder lag es vornehmlich daran, dass sie eine weibliche Autorin war?
Die schriftstellerische Entwicklung von Elisabeth Castonier wird 1933 jäh unterbrochen. Während der Nazi-Zeit und des Zweiten Weltkriegs schreibt sie wenig. Erst mit 60 Jahren fängt sie noch einmal an, als sie schon sehr krank und durch Schmerzen beeinträchtigt ist. Sicherlich ist das eine schwierige Voraussetzung. Dennoch schuf sie ein beachtliches Spätwerk.
Warum hatte sie es schwer, breitere und nachhaltige Anerkennung zu bekommen? Spielte es im westlichen Nachkriegsdeutschland eine Rolle, dass sie bereits in der Weimarer Zeit nazi-kritisch und im Exil war? Oder dass sie in der Nachkriegszeit deutlich kritisierte, dass in der Bundesrepublik viele Ex-Nazis wieder in wichtigen Positionen waren? Sie selbst scheint dies vermutet zu haben.
Ich stehe schon wieder in einer Anthologie, ‚Trotzdem haben wir gelacht´ und bin die einzige Schreiberin, die niemals nie nicht einen Preis bekam (…) Wie man mir einmal sagte: ‚- Sie sind als Anti-Nazi bekannt, da gibt’s nix´.
Brief 477 an Mary Tucholsky, 12.12.1970
Und machte sie sich in der DDR ebenfalls unbeliebt, weil sie die Diktatur deutlich benannte?
Insgesamt habe ich den Eindruck gewonnen, dass die Tatsache, dass Elisabeth Castonier als Schriftstellerin fast vergessen ist, auch viel damit zu tun hat, dass sie eine Frau war. Nein, sie gehört nicht zu den ganz Großen, aber ja, ihre Bücher sind gute Bücher, und es lohnt sich auch heute noch, sie zu lesen und wiederzuentdecken, und vielleicht auch, weitere Schätze von ihr zu heben. Für mich ist Elisabeth Castonier unterbewertet. Die Autorin wartet noch auf einen angemessenen Platz in der Literaturgeschichte.
Wo findet man die Bücher von Elisabeth Castonier? Zum Beispiel in der Münchner Monacensia-Bibliothek, die auch für Nicht-Münchner*innen zugänglich ist. Dort befindet sich auch ein Teil des Nachlasses: Einige Briefe, u. a. an Erika Mann. Die Monacensia veranstaltet im Juli 2022 eine Sommer-Leseaktion mit den Büchern von Elisabeth Castonier aus der Nachkriegszeit. Dazu gibt es in der Lounge einen Handapparat mit Werken der Schriftstellerin. Ich freue mich sehr darüber.
Erinnerung an Elisabeth Castonier – München und Berlin
In der Nachkriegszeit lebte Elisabeth Castonier weiter in England, reiste aber regelmäßig nach München, um
- Freund*innen und Verwandte zu besuchen,
- mit Verlagen zu verhandeln und
- regelmäßig medizinische Behandlung im katholischen Krankenhaus Josephinum in Anspruch zu nehmen.
Einige von ihren Figuren sprechen bairisch, und ja, liebe Münchner*innen, die Schriftstellerin ging auch auf die Wies’n. Sie wohnte in München immer im Hotel Schottenhamel, bis dieses 1973 schloss. Das Buch Magd in England widmete sie Max Schottenhamel. Die Stadt München würdigt die Autorin, indem ein neuer Platz nach ihr benannt wurde. Der Elisabeth-Castonier-Platz liegt im Münchner Stadtteil Riem in einem Neubauviertel direkt am U-Bahnhof Messestadt-Ost zwischen Willy-Brandt-Allee und Michael-Ende-Straße. Er ist noch in Bau und auf Karten schwierig zu finden. Angeregt wurde diese Straßenbenennung durch die Aktion des Künstlers Wolfram P. Kastner. Dieser hatte zum Gedenken an die Bücherverbrennung den Münchner Königsplatz temporär in Elisabeth-Castonier-Platz umbenannt. Er veranstaltete dort Lesungen aus den Werken von Autor*innen, deren Bücher verbrannt worden waren. Am neuen Elisabeth-Castonier-Platz 19 wird es eine Filiale der Münchner Stadtbibliothek geben.
Bei der Blogparade „Frauen und Erinnerungskultur #FemaleHeritage“ der Monacensia entstanden zwei Beiträge zu Elisabeth Castonier. Die Stadt München pflegt ihr Grab auf dem Friedhof Nymphenburg inzwischen als städtisches Ehrengrab.
Ihr Leben und ihre Arbeit in Berlin als kritische Journalistin und Autorin in der Weimarer Zeit und bis 1934 wird im Land Berlin bisher – soweit mir bekannt ist – nicht gewürdigt. Obwohl es sogar einen Eintrag über sie im Lexikon „Schriftstellerinnen in Berlin“ (1995) gibt. Elisabeth Castonier wohnte in Berlin an unterschiedlichen Adressen, am längsten in der Schaperstraße in Wilmersdorf. Liebe Berliner*innen, wo bleibt der Berliner Elisabeth-Castonier-Platz?
In „Seltsames Muster“, Kap. „In Memoriam“, schreibt die Autorin über den 50. Todestag eines von ihr verehrten Dichters und zitiert ihn:
Solang man an jemand denkt, ist er nicht tot, Chérie.
Wie wird es an ihrem eigenen 50. Todestag im Jahr 2025 sein?
Literaturtipps zu Elisabeth Castonier
Die Germanistin und Exilforscherin Deborah Vietor-Engländer hat Elisabeth Castoniers Briefe an Mary Tucholsky herausgegeben und mit einem interessanten Nachwort ergänzt, zu dem sie viele weitere Quellen heranzieht. Auch ein Werkverzeichnis findet sich dort sowie Fotos von Elisabeth Castonier. Einerseits ist all dies eine große Würdigung von ihr als Schriftstellerin und Vertreterin der Exil-Perspektive, und wahrscheinlich ist Vietor-Engländer die wichtigste Castonier-Expertin. Andererseits fehlt mir in diesem Nachwort die Würdigung von Castoniers schriftstellerisch-künstlerischer Leistung. Vietor-Engländer kritisiert an einigen Punkten die Zuverlässigkeit von Castoniers Angaben. Nicht alle ihrer Aussagen kann ich nachvollziehen.
- Vietor-Engländer, Deborah (2010): Nachwort. In: Exil im Nebelland. Elisabeth Castoniers Briefe an Mary Tucholsky. Eine Chronik. Exil Dokumente verboten verbrannt vergessen. Peter Lang.
- In dem Lexikon „Schriftstellerinnen in Berlin 1871-1945“ von Petra Budke und Jutta Schulze gibt es einen ausführlichen Eintrag über Elisabeth Castonier und ein Werke-Verzeichnis. Orlanda-Frauenverlag (1995), S. 81-83.
- Doris Hermanns: „Und alles ist hier fremd. Deutschsprachige Schriftstellerinnen im britischen Exil“. Aviva (2022). Hauptquelle ist hier Stürmisch bis heiter.
- Die germanistische Exilforschung verweist am Beispiel von Mill Farm auf „Die Tierwelt als Hilfsmittel zur sozialen Integration der ‚Refugees‘ aus dem Dritten Reich“ hin (2020). http://www.exilforschung.de/_dateien/Bericht Jahrestagung 2020.pdf, S. 3.
- Zum Verhältnis Mensch und Tier bei Menschen im Exil gibt es auch einen Sammelband „Mensch und Tier in Reflexionen des Exils“, hrsg. v. Ursula Seeber, Veronika Zwerger, Doerte Bischoff und Carla Swiderski. Band 39 der Reihe Exilforschung. DeGruyter (2021).
- Dewiki.de/Lexikon/Elisabeth_Castonier
- Auf fembio: Elisabeth Castonier
- Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_Castonier
Elisabeth Castonier im Blog der Münchner Stadtbibliothek:
- Theresa Höpfl, Wenige Straßen und Plätze in München (15.12.2020)
- Brigitte Bielinski, Elisabeth Castonier – Schriftstellerin, Landarbeiterin, Kosmopolitin (4.1.2021)
- Doris Nithammer, Sommer-Leseaktion der Monacensia: Die Bücher von Elisabeth Castonier – Teil 1 (26.7.2022)
[1] Quellen: Alle Angaben in diesem Kapitel stammen aus Stürmisch bis heiter aus den drei Kapiteln „Schwarzschilds Tagebuch“, „Eine Epoche geht zu Ende“ und „Derwisch-Ekstasen“.
[2] Vietor-Engländer verweist auf Forschung, nach der es zwei jüdische Großeltern waren, Elisabeth Castonier also aus Nazi-Sicht „Halbjüdin“ gewesen sei.
[3] Beim Stöbern in der Blogparade „FemaleHeritage“ bin ich auf Erika Mann und Therese Giehse gestoßen. In dem Buch von Gunna Wendt, Erika und Therese. Erika Mann und Therese Giehse – Eine Liebe zwischen Kunst und Krieg. München: Pieper 2018, steht auf S. 146 dieses Zitat von Erika Mann von 1929: „Die Frau, die Reportage macht, in Aufsätzen, Theaterstücken, Romanen. Sie bekennt nicht, sie schreibt sich nicht die Seele aus dem Leib, ihr eigenes Schicksal steht still beiseite, die Frau berichtet, anstatt zu beichten.“ War dies auch das Ideal von Elisabeth Castonier? Sie war im Erika Mann bekannt, in der Nachkriegszeit gab es einen Briefwechsel. Die Monacensia verwahrt davon einige im Literaturarchiv.