Sehenswürdigkeiten in München: Literarischer Spaziergang durch Alt-Bogenhausen | #MeinBogenhausen

Blick auf die historische Terrasse und Turm der Monacensia im Hildebrandhaus. #MeinBogenhausen

Kennt ihr das literarische Bogenhausen schon? Welche Sehenswürdigkeiten müsst ihr unbedingt aufsuchen? Schlendert mit Monika Schreiner durch den Stadtteil und lasst euch inspirieren – ein Beitrag zur Mitmach-Aktion #MeinBogenhausen.

In der Prinzregentenzeit entstand ein nobles Villenviertel am Isarhochufer. Zuvor bestand Bogenhausen nur aus einigen Bauernhöfen und Adelssitzen. Als München Ende des 19. Jahrhunderts stark wuchs, suchte man nach neuen Möglichkeiten zur Stadterweiterung. Bogenhausen wurde bewusst als Wohnsitz der Oberschicht konzipiert. In den Stadthäusern und Villen lebten vor allem Gelehrte, bildende Künstler, Architekten, Regisseure, Sänger, Schauspieler*innen, Schriftsteller, Unternehmer und Wissenschaftler.

Sehenswürdigkeiten in Bogenhausen – Literarischer Spaziergang

Prinzregententheater und Theaterakademie

Ansicht auf das Prinzregententheater, Sitz der Theaterakademie August Everding. #MeinBogenhausen
Das Prinzregententheater wird von der Theaterakademie August Everding genutzt. © Monika Schreiner zu #MeinBogenhausen

Den Anfang der Entwicklung des Viertels Bogenhausen bildete der Prinzregentenplatz. Seine Fertigstellung fiel zusammen mit der der Prinzregentenstraße (Bauzeit 1891–1901). Diese verbindet das Münchner Zentrum mit dem Münchner Osten, wo ein Platz entstehen sollte, der dem Viertel angemessen war.

Man griff auf die Idee König Ludwigs II. eines Wagner-Festspielhauses (1865) zurück. Ursprünglich war dieses an der Isar geplant, wurde jedoch 1876 in Bayreuth realisiert. Jahre später fand das Projekt in Ernst von Possart, dem Generaldirektor und Intendanten der königlichen Hoftheater, erneut einen Befürworter. Da jedoch Cosima Wagner (Richard Wagner war zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben) um die Strahlkraft der Bayreuther Festspiele bangte, wurde das Prinzregententheater 1900 bis 1901 schließlich auf private Initiative hin erbaut. Der Architekt Max Littmann orientierte sich bei seinen Plänen am Richard-Wagner-Festspielhaus in Bayreuth. Besonders hervorzuheben ist der amphitheatralische Zuschauerraum. Littmann entwarf später weitere Theater, darunter die Münchner Kammerspiele, das Münchner Künstlertheater und das Königlich Württembergische Hoftheater in Stuttgart.

1919 wurde das Prinzregententheater verstaatlicht. Nach dem Zweiten Weltkrieg zog die Oper hier ein, da ihre Räume am Max-Joseph-Platz zerstört worden waren. Inzwischen wird die Bühne des Prinzregententheaters von der Theaterakademie genutzt. Die Akademie wurde 1993 von August Everding gegründet und bietet Studiengänge in folgenden Bereichen an: Schauspiel, Musiktheater/Operngesang, Musical, Regie, Dramaturgie, Bühnenbild und -kostüm, Maskenbild und Theater-, Film- und Fernsehkritik.

Zusätzlich zu den Aufführungen im Haupthaus finden Aufführungen im Akademietheater, im Akademiestudio und im Opernstudio statt, die ebenfalls zum Komplex gehören.

Shakespeareplatz

Ansicht auf eine bronzene Frauenskulptur, die im Grünen steht und sich ans Dekolleté greift. Literarischer Spaziergang zu #MeinBogenhausen
Die Bronzeskulptur der „Julia“ auf dem Shakespeareplatz in Bogenhausen – ein Geschenk der Stadt Verona an München. © Monika Schreiner zu #MeinBogenhausen.

Die Possartstraße, 1902 benannt nach dem Schauspieler und Intendanten Ernst von Possart (1841–1921), führt zum heutigen Shakespeareplatz. Der Platz selbst wurde 1913 angelegt, hieß zunächst Holbeinplatz und bis 1964 Possartplatz. Danach wurde er in Shakespeareplatz umbenannt. Ein Grund hierfür könnte die im Jahr 1960 geschlossene Städtepartnerschaft zwischen München und Verona sein.

Ein Drama des englischen Dichters William Shakespeare (1564–1616) ist mit Verona untrennbar verbunden: „Romeo und Julia“ – das wohl berühmteste Liebespaar der Weltliteratur. Aus diesem Grund schenkte die Stadt Verona 1974 ihrer Partnerstadt zwei Bronzestatuetten der „Julia“. Es handelt sich dabei um Abgüsse der Originalskulptur des Bildhauers Nereo Costantini (1905–1969), die er für das Capulet-Haus in Verona geschaffen hatte. Eine der Statuen steht prominent in der Münchner Innenstadt neben dem Alten Rathaus, die andere auf dem Shakespeareplatz in Bogenhausen.

Für die künstlerische Auseinandersetzung mit der Julia-Statue in der Nähe des Alten Rahthauses lest bitte den Artikel von Tamiko: „#JulietToo von Tamiko Thiel – #MakeUsVisible und virtuelle Gegendenkmäler in München

Villa Stuck – Prinzregentenstraße 60

Blick von der Seite auf die reitende Amazone vor dem Eingangsportal der Villa Stuck zu #MeinBogenhausen.
Skulptur der Reitenden Amazone vor dem Eingangsportal der Villa Stuck, Entwurf von Franz von Stuck, 1913/1914. © Monika Schreiner zu #MeinBogenhausen.

2024/25 wird die Künstlervilla renoviert und ist geschlossen. Während dieser Zeit bespielt das Museum Villa Stuck das Interimsquartier VS in der Goethestraße 54.

Die Villa steht sinnbildlich für die Ära von Prinzregent Luitpold, der Bayern von 1886 bis 1912 regierte. Unter seiner Regentschaft entwickelte München ein progressives Klima. So war in Bayern ab 1903 – als zweites Land im Deutschen Reich nach Baden – Frauen die Immatrikulation zum Universitätsstudium möglich. In direkter Nachbarschaft zur Ludwig-Maximilians-Universität entstand zwischen 1876 und 1885 der Neubau der Münchner Kunstakademie.

Der junge Franz von Stuck studierte zunächst an der Königlichen Kunstgewerbeschule München und wechselte später an die Akademie. 1892 gründete er zusammen mit anderen Künstlern die Münchner Secession, als Abkehr vom traditionellen Kunstbetrieb. Der wichtigste Förderer der Secession war der Verleger Georg Hirth, Herausgeber der „Münchner Neuesten Nachrichten“ und der illustrierten Zeitschrift „Jugend“, die zum Wegbereiter des Jugendstils wurde.

Die Villa Stuck entstand in den Jahren 1897/98 im neoklassizistischen Stil, während ihre Innenausstattung dem Jugendstil zuzuordnen ist. Sie symbolisiert den sozialen Aufstieg Franz von Stucks, der aus einfachen Verhältnissen stammte. Seit 1895 war er Professor an der Akademie und unterrichtete bedeutende Künstler wie Wassily Kandinsky und Paul Klee. Die historischen Atelier- und Wohnräume der Villa sind erhalten und können seit 1962 besichtigt werden. Seit 1992 ist die Villa Stuck ein städtisches Museum.

Friedensengel

Bei Sonnenschein Blick auf den Friedensengel von hinten. #MeinBogenhausen, literarischer Spaziergang
Rückwärtiger Blick auf den Friedensengel. © Monika Schreiner zu #MeinBogenhausen.

Der Friedensengel ist Teil der Maximiliansanlagen, die sich vom Maximilianeum bis zur Max-Joseph-Brücke erstrecken. Das Denkmal wurde zwischen 1896 und 1899 von den Bildhauern Heinrich Düll, Max Heilmaier und Georg Pezold im Auftrag von Prinzregent Luitpold errichtet, zur Erinnerung an den Sieg im Deutsch-Französischen Krieg (1870/71). Der Engel stellt in Wahrheit die griechische Siegesgöttin Nike dar. Als Symbol des Friedens hält sie in ihrer rechten Hand einen Ölzweig.

Der Sockel des Denkmals ist einem Tempel nachempfunden und zeigt auf Mosaiken die zwölf Taten des Herakles (Herkules). Die umliegende Terrasse wurde vom Hofgartendirektor Jakob Möhl gestaltet, dessen Name auch als Straßenname in der unmittelbaren Nachbarschaft verewigt ist.

Blick auf das Bauwerk unterhalb des Friedensengels mit den Skulpturen des Tempels und den Mosaiken zu Herakles
Sockelgebäude des Friedensengels. © Monika Schreiner zu #MeinBogenhausen

Ruederer Brunnen / Maximiliansanlagen

Brunnen mit bronzenen Knabenfigur bekrönt im Garten. #MeinBogenhausen.
Josef Ruederer Brunnen in Bogenhausen. © Monika Schreiner zu #MeinBogenhausen.

Der Brunnen befindet sich in den Maximiliansanlagen. Ursprünglich war er jedoch Teil der Villa des Schriftstellers Josef Ruederer (1861–1915) in der Maria-Theresia-Straße 28. Anfang des 20. Jahrhunderts war Ruederer in München ein bekannter Schriftsteller, der sich vor allem mit Romanen und Komödien einen Namen machte. In seinen Werken prangerte er den sittlichen Verfall Münchens an.

1901 gehörte er zu den Mitgründern des Kabaretts „Die Elf Scharfrichter“ und war zwischen 1908 und 1912 Königlicher Theaterzensurbeirat. 1907 erwarb er das neobarocke Haus von Clemens Freiherr von Bechtolsheim. Zu seinen Gästen zählten unter anderem Thomas Mann und Lovis Corinth. Im Garten der Villa stand ab 1908 ein Brunnen mit der Skulptur eines Jungen mit Feder, entworfen von Prof. Eduard Beyrer.

Nach Ruederers Tod im Jahr 1915 wurde der Brunnen abgebaut und 1920 von der Stadt München übernommen. Die heutige Skulptur ist eine Kopie, da das Original des „Buben mit der Feder“ seit 1944/45 als verschollen gilt.

Monacensia im Hildebrandhaus – Maria-Theresia-Straße 23

Die historische Terrasse der Monacensia vom Garten aus gesehen. #MeinBogenhausen.
Die historische Terrasse der Monacensia vom Garten aus gesehen. © Monika Schreiner zu #MeinBogenhausen.

Adolf von Hildebrand galt von 1880 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs als der bedeutendste Bildhauer Deutschlands. Bevor er 1898 eine von ihm selbst entworfene Villa im Münchner Stadtteil Bogenhausen bezog, lebte er überwiegend im Kloster „Villa di San Francesco di Paola“ in Florenz. In München ist er vor allem durch seine Brunnen bekannt: den Wittelsbacherbrunnen am Lenbachplatz (1893–1895) und den Vater-Rhein-Brunnen (1897– 1903), der nach dem Ersten Weltkrieg von Straßburg auf die Museumsinsel versetzt wurde. 1903 wurde Hildebrand für seine Verdienste zum Ritter ernannt.

Seine Villa war ein gesellschaftlicher Treffpunkt in München. Nach seinem Tod 1921 lebten zunächst seine Tochter Irene Georgii-Hildebrand und ihr Mann Theodor Georgii (ein Schüler Hildebrands) dort, bis das Haus 1934 von der Schriftstellerin Elisabeth Braun erworben wurde. Braun nahm in den folgenden Jahren verfolgte Jüdinnen und Juden auf. 1941 wurde sie von dem NS-Regime aufgrund ihrer jüdischen Herkunft enteignet und nach Kaunas deportiert. Ihr zu Ehren befindet sich eine Gedenkplakette am Eingang des Hildebrandhauses.

Nach dem Krieg wurde die Villa erneut als Atelier und Wohnhaus genutzt, unter anderem von dem Bildhauer Rolf Nida-Rümelin und seiner Familie. Heute beherbergt das Gebäude die Monacensia, das Literaturarchiv der Stadt München. Die Monacensia ist ein wichtiger Anlaufpunkt für alle, die sich für die Geschichte und das kulturelle Leben Münchens interessieren. Sie umfasst ein Archiv, eine Bibliothek, Ausstellungsräume und einen großen Veranstaltungsraum, das ehemalige Atelier Adolf von Hildebrands. Dort finden regelmäßig Lesungen und Vorträge statt. Zudem wird jährlich eine Schreibresidenz vergeben, um Forschung und Literaturprojekte zu fördern.

Seit 2024 widmet sich eine neue Dauerausstellung mit dem Titel „Maria Theresia 23. Biografie einer Münchner Villa“ der wechselvollen Geschichte des Hauses. Mehr Infos zur Ausstellung auf der Website der Monacensia.

Bogenhausenkirche – Bogenhausener Kirchplatz 1

Blick auf eine Kirche mit Zwiebelturm in Bogenhausen. Literarischer Spaziergang zu #MeinBogenhausen.
Ein Stück Dorf in Bogenhausen: die Bogenhausenkirche. © Monika Schreiner zu #MeinBogenhausen.

Die Kirche in Bogenhausen ist dem Heiligen St. Georg gewidmet und gehört zum ursprünglichen Dorfkern. Es handelt sich um eine spätgotische Kirche, die auf einem romanischen Fundament errichtet wurde und später im Stil des Rokoko umgebaut wurde.

Auf dem Friedhof der Kirche fanden viele Münchner Persönlichkeiten ihre letzte Ruhe, darunter Schauspieler*innen wie Liesl Karlstadt und Rolf Boysen, Schriftsteller*innen wie Erich Kästner, Annette Kolb, Oskar Maria Graf, Tankred Dorst und Joseph Breitbach sowie der Bürgermeister und Ziegeleibesitzer Josef Selmayr.

Bürgermeistergarten – Ismaninger Str. 95

Gartenanlage mit historischer Villa: Bürgermeistergarten in der Ismaningerstraße. #MeinBogenhausen.
Ein idyllischer Ort, der Bürgermeistergarten. © Monika Schreiner zu #MeinBogenhausen.

Bogenhausen wurde 1892 nach München eingemeindet. Der letzte Bürgermeister war Josef Selmayr (1851–1909), der anschließend Abgeordneter im Landrat von Oberbayern wurde. 1898 ließ er sich auf dem Familiengrund eine schlossartige Villa erbauen, da seine Familie zu den sogenannten Loambaronen (Lehm-Baronen) gehörte, die durch Landbesitz und Lehmverarbeitung wohlhabend geworden waren. Heute beherbergt die Villa Teile der Theaterakademie. Im benachbarten Neubau befindet sich das Finanzgericht.

Ehemalige Wohnung Annette Kolb (1870–1967) – Händelstraße 1

Beschriftung an Gebäude mit Aufschrift: in diesem Haus wohnt von 1961 bis 1967 die Schriftstellerin Annette Kolb.
Annette Kolb in der Händelstraße 1. Foto © Monika Schreiner

Die Schriftstellerin Annette Kolb schrieb Biografien über Wagner, Mozart und Schubert. Der Durchbruch gelang ihr mit dem Roman „Die Schaukel“. Als Halbfranzösin engagierte sie sich ihr Leben lang für die deutsch-französische Freundschaft. Annette Kolb verbindet eine langjährige Freundschaft mit der Familie Hildebrand. Ihr Nachlass wird in der Monacensia aufbewahrt. In der neuen Dauerausstellung „Maria Theresia 23. Biografie einer Münchner Villa“ befinden sich ein Typoskript der Schriftstellerin sowie an sie adressierte Briefe von Adolf und Irene von Hildebrand. Darin äußern sie sich begeistert über Kolbs Debütroman „Das Exemplar“ von 1913, der mit dem Theodor-Fontane-Preis ausgezeichnet wurde.

Etagenhaus Thomas Mann – Mauerkircherstraße 13

Blick auf historische Hausfront in der Händelstraße 1 in Bogenhausen. Literarischer Spaziergang zu #MeinBogenhausen.
Hier wohnte einst Thomas Mann mit Familie. © Monika Schreiner zu #MeinBogenhausen.

Das Gebiet nördlich der Montgelasstraße wurde nach Maximilian III. Joseph (1727–1777) Herzogpark genannt. Dort lebte Thomas Mann mit seiner Frau Katia und seinen damals vier Kindern Erika, Klaus, Golo und Monika von 1910 bis 1914. Als die beiden miteinander verbundenen Etagenwohnungen zu klein wurden, zog die Familie Mann in die Poschingerstraße. Eine Plakette am Haus erinnert an den früheren Wohnort des Nobelpreisträgers.

Schild an Hauswand mit Beschriftung zu Thomas Mann, der in der Mauerkircherstraße 13/II mit Familie lebte. Literarischer Spaziergang zu #MeinBogenhausen.
Spuren von Thomas Mann und Familie in Bogenhausen in der Mauerkircherstraße 13/II. © Monika Schreiner zu #MeinBogenhausen.

Villa Thomas Mann – Thomas-Mann-Allee 10

Blick auf eine Villa bei Sonnenschein in der Poschingerstraße 1 in Bogenhausen, ehemaliger Wohnsitz von Thomas Mann und Familie. Literarischer Spaziergang zu #MeinBogenhausen.
Viele Jahre wohnte Thomas Mann mit Familie in der Poschingerstraße 1 in Bogenhausen. © Monika Schreiner zu #MeinBogenhausen.

Im Januar 1914 bezog die Familie Mann samt Hauspersonal die Villa in der Poschingerstraße 1. Das Grundstück liegt idyllisch an der Isar. Wie sich Thomas Manns Alltag dort gestaltete, beschreibt er in seiner Erzählung „Herr und Hund. Ein Idyll“ (1918). In den Jahren 1918 und 1919 wurden die Kinder Elisabeth und Michael geboren. Klaus und Erika waren in dieser Zeit als „Herzogparkbande“ bekannt und trieben allerlei Unfug in der Nachbarschaft. Wegen groben Unfugs wurden sie 1922 kurzzeitig auf ein Internat geschickt. Diese Erfahrungen verarbeitete Thomas Mann später in „Unordnung und frühes Leid“ (1926).

Auch der Roman „Der Zauberberg“ (1924) entstand in der Villa in der Poschingerstraße. 1929 erreichte Thomas Mann dort die Nachricht über die Verleihung des Nobelpreises für Literatur für sein Frühwerk „Buddenbrooks“ (1901).

In der unmittelbaren Nachbarschaft lebten ebenfalls prominente Persönlichkeiten. Der Schriftsteller Bruno Frank, ein enger Freund Thomas Manns, zog 1926 in die Mauerkircherstraße 43. Bereits seit 1910 wohnte der Schriftsteller Alfred Walter von Heymel in einer Villa in der Poschingerstraße 5. Von Heymel war Mitherausgeber der monatlichen Zeitschrift „Die Insel“ (1899–1902). In der Pienzenauerstraße 15 lebte die Frauenrechtlerin und Pazifistin Constanze Hallgarten, deren Kinder mit den Mann-Kindern befreundet waren. Bis kurz nach der Machtübernahme im Januar 1933 wohnte die Familie Mann in ihrer Villa, die sie liebevoll „Poschi“ nannte. Auf Drängen ihrer Tochter Erika beschlossen Thomas und Katia Mann, nach einer Vortragsreise im Frühjahr 1933 nicht nach Deutschland zurückzukehren.

Nach ihrem Exil in den USA siedelte die Familie Mann zwar nach Europa über, ließ sich jedoch in der Schweiz nieder. Die Villa in München wurde verkauft und später abgerissen. Im Jahr 2006 wurde sie von einem Privatmann wiederaufgebaut, wobei sich die neue Fassade an der historischen Gestaltung orientierte. 1956, kurz nach dem Tod des Schriftstellers, wurde die Föhringer Allee zu Ehren Thomas Manns in „Thomas-Mann-Allee“ umbenannt.

Tipp zur Familie Mann:

Blick auf die historische Terrasse und Turm der Monacensia im Hildebrandhaus. #MeinBogenhausen
Die Monacensia im Hildebrandhaus, Literaturarchiv, Bibliothek, Museum und Künstler*innen-Villa lädt zum Literarischen Spaziergang durch Alt-Bogenhausen ein. © Monika Schreiner zu #MeinBogenhausen.

Entdeckt jetzt euer Bogenhausen – zeigt uns, was #MeinBogenhausen für euch bedeutet, entweder vor Ort bei uns im Kleinen Atelier in der Monacensia oder auf Instagram. Einfach euer Foto mit #MeinBogenhausen taggen, und schon erscheint euer Beitrag auf unserer Social Wall im Netz. Wie ihr bei der Aktion mitmachen könnt, erfahrt ihr im Artikel „Seht ihr was, was wir nicht sehen?“.

Autor*innen-Info

Profilbild Monika Schreiner

Dies ist ein Gastbeitrag von Monika Schreiner

Schon während ihrer Ausbildung zur Diplom-Bibliothekarin entdeckte Monika Schreiner ihre Leidenschaft für Fotografie und Film. Ihr Studium der Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte und Psychologie an der LMU München nutzte sie, um ihre Interessen zu vertiefen. Heute arbeitet sie freiberuflich als Content Creator, Fotografin und Bildredakteurin für verschiedene Medien im Digital- und Printbereich sowie als Bibliothekarin. Einer ihrer Schwerpunkte ist München. Foto © privat.

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