Fördermittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) haben es dem städtischen Literaturarchiv Monacensia ermöglicht, die literarischen Nachlässe von Erika und Klaus Mann zu digitalisieren und der Öffentlichkeit frei zugänglich zu machen. Das für die Dauer von zwei Jahren angelegte Projekt startete im Sommer 2014. Insgesamt sind 52.650 Einzelseiten digitalisiert worden, die aufgrund des bis voraussichtlich Juni 2016 andauernden Arbeitsprozesses in Etappen online gestellt werden.
Ab sofort sind unter www.monacensia-digital.de die Briefe von Erika und Klaus Mann aus den Jahren ihrer Kindheit in München bis einschließlich ihres europäischen Exils (1920–1936 bzw. 1922–1938) ohne Einschränkungen und kostenfrei im Maßstab 1:1 in einem hochauflösenden, einwandfrei lesbaren Format einsehbar. Auch Downloads als PDF sind möglich.
Im Literaturarchiv der Monacensia befinden sich die literarischen Archive von Erika Mann (1905–1969) und Klaus Mann (1906–1949), die nahezu das gesamtes OEuvre der Geschwister abdecken. Klaus Manns Nachlass umfasst rund 1.010 Manuskripte, 70 biographische Dokumente und 1.020 Briefe. Der noch größere Nachlass seiner Schwester Erika besteht aus rund 530 Manuskripten, 70 biographischen Dokumenten und überwältigenden 5.640 Briefen. Diese bisher zum Teil unveröffentlichten Materialien, darunter Notiz- und Adressbücher, Terminkalender, Vortrags- und Einnahmenverzeichnisse oder Erika Manns Reifezeugnis, erlauben einen facettenreichen, unmittelbaren Zugang zu den vielschichtigen Denk- und Entwicklungsprozessen von Erika und Klaus Mann sowie ihrer Werke. Erika und Klaus Mann – die beiden ältesten Kinder von Thomas Mann und seiner Frau Katia – stehen seit einigen Jahren besonders stark im Fokus der internationalen Forschung zum Themenkomplex „Familie Mann“.
Nach der Digitalisierung der kompletten Tagebücher von Klaus Mann und des literarischen Nachlasses seiner Schwester Monika Mann hat die Monacensia einen weiteren wichtigen Schritt unternommen, um die wertvollen Handschriftenbestände der Familie Mann der Forschung und der interessierten Öffentlichkeit unter www.monacensia-digital.de frei zugänglich zu machen.