Herbst 2025: Veranstaltungen in München – Literatur & Kultur in der Monacensia

Publikum im Forum Atelier der Monacensia lauscht der Lesung von Autorin Dagmara Kraus anlässlich der Veranstaltung "W:ortwechsel und Eröffnung des Zentrums für Gegenwartsliteratur. Sinnbild für die Veranstaltungen im Herbst 2025.

Die Monacensia im Hildebrandhaus macht den Herbst 2025 zu einer lebendigen Bühne für Literatur, Geschichte und Kultur in München. Von Schreibworkshops über gesellschaftliche Diskurse bis zu Stadtspaziergängen und jüdischem Leben nach 1945: Das Programm ist vielfältig, inspirierend und meist kostenfrei.

Veranstaltungen Herbst 2025 der Monacensia: Lesungen, Workshops & Stadtspaziergänge

Gegenwartsliteratur: #SchreibResi mit Elvira Steppacher

Von August bis Dezember ist Elvira Steppacher Schreibresidentin der Monacensia. Sie lädt im Rahmen ihrer #SchreibResi zu Workshops, Lesungen und Gesprächen ein, dabei stellt sie die gegenwärtige Literatur und den Austausch über literarische Arbeit in den Mittelpunkt.

Ein Highlight: Am 15. Oktober um 19 Uhr liest Elvira Steppacher aus ihrem Roman «Blöße» und ihrem Lyrikdebüt «Einst werden wir Endlinge sein» (Moderation: Matthias Nawrat). Beide Werke verbinden Natur, Kunst und Sprache und stellen Fragen zur Rolle der Literatur in Zeiten von Artensterben und Umweltkrise. Eintritt frei, keine Anmeldung nötig.

Elvira Steppacher - porträtfoto
Elvira Steppacher. © Lena Semmelroggen

Gesellschaft im Fokus: Der Poetik Salon

Im Poetik Salon wird diskutiert, gestritten und reflektiert. Am 6. November um 19 Uhr sprechen die Münchner Autor*innen Dagmar Leupold und Norbert Niemann mit ihren Gästen über Subkultur und Mainstream – und über die Rolle von Literatur in unserer Gesellschaft. Der Poetik Salon im Salon Hildebrand bietet Raum für Gespräche und Gedankenaustausch bei Snacks, Wein und weiteren Getränken.

Münchner Literaturgeschichte entdecken

Am 10. Oktober um 13 Uhr lesen die Kuratorinnen der Ausstellung «Frei Leben! Frauen der Boheme 1890–1920» Sylvia Schütz und Laura Mokrohs Texte und Auszüge aus ihrem gleichnamigen Buch. Erzählt werden die Lebensentwürfe von Künstlerinnen wie Franziska zu Reventlow und Emmy Hennings, die ungeachtet negativer Folgen für Selbstbestimmung und Unabhängigkeit eintraten.

Für Freiheit kämpfende Frauen: Emmy Hennings, Margarete Beutler und Franziska zu Reventlow in der Ausstellung #FrauenDerBoheme. Foto: Eva Jünger
Für Freiheit kämpfende Frauen: Emmy Hennings, Margarete Beutler und Franziska zu Reventlow in der Sonderausstellung #FrauenDerBoheme (2022–2023). Foto: Eva Jünger

Die lange Nacht der Münchner Museen: Monacensia bis 1 Uhr erleben

Am 18. Oktober öffnet die Monacensia ihre Türen bis spät in die Nacht. Auf Besucher*innen warten Führungen (18 & 20 Uhr), ein Kneipenquiz (21 Uhr), eine Schnitzeljagd und Musik sowie kühle Getränke im Atelier.

Hinweis: Die Teilnahme ist nur mit dem stadtweit gültigen Ticket zur Langen Nacht der Münchner Museen (20 Euro) möglich.

Porzellanfigur auf grünem Grund mit Ankündigung der Langen Nacht der Münchner Museen am 18.10.2025.
Die Lange Nacht der Münchner Museen am 18. Oktober, Herbst 2025. Ankündigung.

«Ja mei, wohin soll’s denn gehen?» – Hörspaziergang mit und über Therese Giehse

Eine Kooperation der Münchner Kammerspiele mit der Monacensia:
Mit Smartphone und Kopfhörern geht es auf die Spuren von Therese Giehse. Archivmaterialien, Stimmen und künstlerische Audiodeskription verweben sich zu einer lebendigen Spurensuche nach der großen Schauspielerin und Antifaschistin. Der Hörspaziergang kann grundsätzlich individuell wahrgenommen werden. Einen gemeinsamen Termin bieten wir an am

  • 16. November, 15 Uhr, Treffpunkt Foyer Schauspielhaus – gemeinsamer Hörspaziergang mit anschließenden Gespräch mit Anne Sophie Kapsner & Felicitas Friedrich im Blauen Haus. Teilnahme kostenfrei.
  • Tipp: Am 29. Oktober erscheint ein Interview mit Anne Sophie Kapsner & Felicitas Friedrich zum Hörspaziergang hier im Mon Mag

Wohin jetzt? Jüdisches Überleben nach 1945

Im Rahmen des Programms «Wohin jetzt? Jüdisches Überleben nach 1945» laden die Monacensia, die Münchner Kammerspiele und das Jüdische Museum München zu einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm mit Premieren, Filmvorstellungen, Ausstellungen, Gesprächen und Workshops ein.

Stadtspaziergänge durch Bogenhausen

Am 31. Oktober und 8. November, jeweils um 15 Uhr, nimmt die Historikerin Lilly Maier euch mit auf einen Stadtspaziergang zum Thema «Jüdisches Leben im Nachkriegs-Bogenhausen». Am 5. November um 11 Uhr wird die Führung für Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren angeboten.

  • Die Führungen sind auf 30 Teilnehmer*innen beschränkt und kostenfrei
  • Anmeldung über monacensia.programm(at)muenchen.de
  • Treffpunkt: Friedensengel

Workshop: «Der Nationalsozialismus in Familie und Gesellschaft»

Wie lassen sich die Verstrickungen der eigenen Familie im Nationalsozialismus erforschen? Im ganztägigen Rechercheworkshop mit Historiker Dr. Johannes Spohr erhalten Teilnehmende praktische Tipps, erfahren Grundlegendes zu Archiven und bekommen Unterstützung bei der Suche nach Dokumenten und bei der Einordnung ihrer Ergebnisse. Persönliche Fragen sind willkommen, Vorwissen ist nicht nötig.

  • Dienstag, 2. Dezember 2025, 10–17 Uhr
  • Anmeldung an monacensia.programm(at)muenchen.de
  • Plätze auf 15 Teilnehmer*innen begrenzt

Lesung «Mir zenen do!» – Lesung aus Texten der Schejres Haplejte in jiddischer und deutscher Sprache

Rachel Salamander und Beno Salamander lesen aus Texten der Schejres Haplejte. So nannten sich die jüdischen Überlebenden der Shoah. Ihre Texte erzählen vom Weiterleben nach der Befreiung. Sie dokumentieren persönliche Erfahrungen und alltägliche Begegnungen in der deutschen Nachkriegsgesellschaft. All das auf Jiddisch und in deutscher Übersetzung. Ein Abend, der kraftvolle literarische Zeugnisse lebendig macht.

  • Montag, 3. November, 19 Uhr
  • Anmeldung über kostenlose Tickets an den Münchner Kammerspielen
Plakat, nackter, toter Mann auf Stacheldraht liegend, im Vordergrund Schriftrolle mit Tintengefäß und Feder, rechter Hintergrund stehender Mann. Dossier Schejres Haplejte.
Plakat „Helft shraybn di geshikhte fun letstn khurbn“ („Helft mit, die Geschickte der jüngsten Zerstörung zu schreiben“), Pinkas Schwarz, München 1947. Dieser Entwurf gewann einen von der Historischen Kommission in der amerikanischen Besatzungszone ausgerufenen grafischen Wettbewerb. Das Poster sollte mithelfen, Überlebende aufzurufen, ihre Erinnerungen und Dokumente zu der Zeit des Überlebens zu sammeln und zu teilen. Jüdisches Museum Berlin. Das Plakat wurde abgedruckt in: „Unser Mut. Juden in Europa 1945-48“. Frankfurt/Main: De Gruyter Oldenbourg 2021, S. 207. Dossier ‚Schejres Haplejte‘

Gesprächsabend: Philipp Auerbach: «Messias» & Angeklagter

Wer war Philipp Auerbach? Das Gespräch mit Hans Hermann Klare, Rachel Salamander und Avishai Milstein beleuchtet eine der faszinierendsten Figuren der Nachkriegszeit: Shoah-Überlebender, politischer Visionär, kontrovers diskutiert und erst spät rehabilitiert. Einblicke in das Leben eines Mannes, der im Land der Täter für Gerechtigkeit kämpfte – und Opfer einer politisch motivierten Hetzkampagne wurde.

  • Mittwoch, 3. Dezember, 19 Uhr
  • Anmeldung über kostenlose Tickets an den Münchner Kammerspielen

Ausstellungen in der Monacensia: München literarisch entdecken

Neben Lesungen, Workshops und Stadtspaziergängen lohnt auch ein Blick in die aktuellen Ausstellungen. Der Eintritt in beide Ausstellungen ist frei.

«Maria Theresia 23. Biografie einer Münchner Villa»

Die Ausstellung widmet sich der Geschichte des Hauses in der Maria-Theresia-Straße 23, heute Sitz der Monacensia, und erzählt von den Menschen, die hier lebten und wirkten.

Ansicht des Hildebrandhauses
1898 bezieht Adolf von Hildebrand mit seiner Familie das Hildebrandhaus. Bildquelle: Hildebrandhaus: Architekturmuseum der TUM, hild-231-1001

«Literarisches München zur Zeit von Thomas Mann»

Eine Zeitreise ins München der Jahrhundertwende: Die Ausstellung zeigt, wie die Stadt zur Heimat und Inspirationsquelle für Thomas Mann und viele andere Autor*innen wurde.

Tilly und Frank Wedekind gehen mit Regenschirm auf der Straße. Herbst 2025 - Ausstellung "Literarisches München zur Zeit von Thomas Mann", Monacensia
Tilly und Frank Wedekind auf dem Weg zur Probe in den Münchner Kammerspielen. Ausstellung «Literarisches München zur Zeit von Thomas Mann» – Herbst 2025. © Monacensia, Signatur: Mon FW VI 9

Führungen durch unsere Ausstellungen

Die Führungen durch unsere Ausstellungen erfolgt über die MVHS. Sie finden entweder samstags von 15 bis 16 Uhr oder sonntags von 14 bis 15 Uhr statt. Infos und Anmeldungsmodalitäten erfahrt ihr auf der Website der MVHS.

Nachfolgend die Führungen in der Übersicht:

Das Hildebrandhaus. Geschichte einer Künstler*innen-Villa
(Ausstellung «Maria Theresia 23»):
Sonntags um 14 Uhr: 5.10. / 19.10. / 26.10. / 30.11. / 21.12. /11.1.
Samstags um 15 Uhr: 8.11. / 6.12.

Literarisches München zur Zeit von Thomas Mann
(wird im Januar 2026 abgebaut):
Samstags um 15 Uhr: 11.10. / 1.11. / 15.11. / 22.11. / 27.12.
Sonntags um 14 Uhr: 14.12. / 3.1.26

Sonderführungen:

  • Die Lange Nacht der Münchner Museen: «Maria Theresia 23» – 18.10., um 18 und 20 Uhr
  • Prunk und Pracht um 1900 – die Münchner Künstlervillen von Stuck, Lenbach, Hildebrand – 28.10. und 16.12, um 19 Uhr
  • Philosophisches Sonntagscafé in der Monacensia: Gemeinsinn und Erinnerungskultur – 30.11., um 11 Uhr
Monacensia verschneit bei Nacht und beleuchtet. Veranstaltungen ab Herbst 2025.
Auch in der Vorweihnachtszeit gibt es spannende Veranstaltungen in der Monacensia. © Monika Schreiner
Veranstaltungen Herbst/Winter 2025 – Monacensia im Überblick

10. Oktober, 13 Uhr
Lesung «Frei Leben! Frauen der Boheme 1890–1920» mit Sylvia Schütz & Laura Mokrohs (Juristische Bibliothek, Anmeldung erforderlich)

15. Oktober, 19 Uhr
Lesung mit Elvira Steppacher («Blöße» & «Einst werden wir Endlinge sein»)

18. Oktober, ab 19 Uhr bis 1 Uhr
Lange Nacht der Museen – Führungen, Quiz, Schnitzeljagd, Musik im Atelier (Ticket: 20 €)

31. Oktober, 15 Uhr
Stadtspaziergang «Jüdisches Leben im Nachkriegs-Bogenhausen» mit Lilly Maier (Anmeldung erforderlich)

3. November, 19 Uhr
Lesung «Mir zenen do!» – Lesung aus Texten der Schejres Haplejte in jiddischer und deutscher Sprache (Anmeldung erforderlich)

5. November, 11 Uhr
Für Jugendliche (14-18): Stadtspaziergang «Jüdisches Leben im Nachkriegs-Bogenhausen» mit Lilly Maier (Anmeldung erforderlich)

6. November, 19 Uhr
Poetik Salon – Gespräch mit Dagmar Leupold & Norbert Niemann und Gästen: Subkultur und Mainstream

8. November, 15 Uhr
Stadtspaziergang «Jüdisches Leben im Nachkriegs-Bogenhausen» mit Lilly Maier (Anmeldung erforderlich)

16. November, 15 Uhr
Gemeinsamer Hörspaziergang «Ja mei, wohin soll's schon gehen?» mit anschließendem Gespräch mit Anne Sophie Kapsner und Felicitas Friedrich im Blauen Haus. Treffpunkt für den gemeinsamen Hörspaziergang im Foyer des Schauspielhauses.

2. Dezember, 10–17 Uhr
Rechercheworkshop «Der Nationalsozialismus in Familie und Gesellschaft» mit Dr. Johannes Spohr (Anmeldung erforderlich)

3. Dezember, 19 Uhr
Gesprächsabend zu Philipp Auerbach mit Hans Hermann Klare, Rachel Salamander & Avishai Milstein (Anmeldung erforderlich)


Praktische Infos

  • Eintritt: Alle Veranstaltungen in der Monacensia sind kostenfrei – mit Ausnahme der Langen Nacht der Museen (stadtweit gültiges Ticket: 20 Euro).
  • Programm & Updates: Website der Monacensia besuchen oder den Newsletter abonnieren

Ob Lesung, Debatte oder literarischer Spaziergang: Der Herbst 2025 in der Monacensia verspricht Inspiration, Austausch und neue Perspektiven – und das fast immer kostenfrei!

Publikum im Forum Atelier der Monacensia lauscht der Lesung von Autorin Dagmara Kraus anlässlich der Veranstaltung "W:ortwechsel und Eröffnung des Zentrums für Gegenwartsliteratur. Sinnbild für die Veranstaltungen im Herbst 2025.
Inspirierende Veranstaltungen im Herbst 2025 sind in der Monacensia garantiert. © Monacensia, W:ortwechsel und Eröffnung des Zentrums für Gegenwartsliteratur, Autorin Dagmara Kraus liest im Juli 2024.

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Monacensia

Hier veröffentlicht die Redaktion der Monacensia Beiträge zu den MON_Mag Kategorien.

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